Partnerschaft
Der evangelische Kirchenkreis Saar-Ost bzw. der Vorgängerkirchenkreis Ottweiler hat seit 1985 eine Partnerschaft mit der Diözese Butare der anglikanischen Kirche von Ruanda. Seit 1997 ist das Pafo-Programm ein wesentlicher Bestandteil dieser Partnerschaft. (PAFO = Programme d’assistance aux familles et orphelins = Hilfsprogramm für Familien und Waisen.) Die Idee für dieses Programm entstand zum Jahreswechsel 1996/97, als eine Ottweiler Delegation unsere Partner in Ruanda besuchten. Die Wunden des von der Weltöffentlichkeit oft vergessenen Völkermords in Ruanda im Jahr 1994 waren damals überall zu sehen. In dem kleinen zentralafrikanischen Land, das flächenmäßig etwa so groß ist wie Hessen und die größte Bevölkerungsdichte Afrikas hat, wurden innerhalb von drei Monaten von den rund 8 Millionen Einwohnern etwa 800000 umgebracht. Das sind im Schnitt 8000 Tote pro Tag, 333 Tote pro Stunde oder fünfeinhalb Tote pro Minute. Der Völkermord in Ruanda war nach Hiroshima und Nagasaki der effektivste Massenmord der Weltgeschichte, drei mal schneller als der Judenmord der Nazis. Extremisten innerhalb der Volksgruppe der Hutu wollten die Volksgruppe der Tutsi ausrotten. Erst eine Exil-Tutsi Armee aus Uganda, an deren Spitze der heutige Staatspräsident Paul Kagame stand, machte dem Morden nach drei Monaten ein Ende. Die Vereinten Nationen hatten tatenlos zugesehen. Der Völkermord hatte zur Folge, dass viele Kinder und Jugendliche zu Waisen und Halbwaisen wurden. Dies war der Anlass, das Pafo-Programm ins Leben zu rufen. Es hat zwei Teile: Zum einen kann man einen Schüler oder eine Schülerin direkt unterstützen, zum anderen kann man eine Schule unterstützen. Wir haben derzeit mehr als 150 Paten und Patinnen, die eine/n Schüler/in unterstützen und gut 20, die eine Schule unterstützen. Die Schulpatenschaften wurden deshalb in das Programm mit aufgenommen, weil dadurch die Infrastruktur in den Schulen verbessert werden soll; z.B. durch Renovierung, Neu- oder Ausbau von Schulgebäuden, durch den Kauf von täglich benötigtem Schulmaterial. Konkret werden die drei Sekundarschulen in Rusatira, Gikonko und Butare unterstützt, deren Träger unsere Partnerkirche ist. Der Betrag für eine Patenschaft beträgt 15 Euro, sowohl für eine Schulpatenschaft als auch für eine Patenschaft für einen Schüler oder eine Schülerin. Mit Ausnahme der Überweisungskosten kommt das komplette Geld den Schulen bzw. den Schülern und Schülerinnen zu Gute. Mit den 15 Euro werden bei der Schüler/Schülerinnen-Patenschaft folgende Kosten bezahlt: Unterkunft im Internat (in Rusatira und Gikonko; Butare hat kein Internat), Verpflegung, Krankenversicherung und Schulgeld, denn in Ruanda ist der Schulbesuch anders als in Deutschland nicht kostenlos. Bei der Unterstützung eines Schülers oder einer Schülerin ist ein Kontakt durch Briefwechsel möglich, was zur Vertiefung der Partnerschaft beitragen kann.
Auf der Homepage meines Freundes Rolf Rüdiger Burkart finden Sie weitere Informationen: